Extreme Racing gewinnt beim Saisonhöhepunkt

Klassensieg beim Saisonhöhepunkt krönt das zehnjährige Teamjubiläum

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Am Wochenende vom 21.-23. August fand mit dem Opel 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen der Saisonhöhepunkt der Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring Nordschleife statt. Mit rund 175 teilnehmenden Fahrzeugen ist die Langstreckenmeisterschaft eine der größten Breitensport-Rennserien in Europa. In verschiedenen Klassen treten Fahrer unterschiedlichster Fahrzeuge gegeneinander an. Auch das in Öhringen beheimatete Team Extreme Racing war wieder in die Eifel gereist und hatte, wie schon bei den vergangenen Rennen, den Klassensieg fest im Blick.

2Zehn Jahre Team Extreme Racing

Als vor 10 Jahren in der Garage von Andreas Herwerth die Idee entstand, ein eigenes Rennteam ins Leben zu rufen, war nicht absehbar, wie erfolgreich sich dieses Projekt einmal entwickeln sollte. In diesem Jahr feiert das Team Extreme Racing sein zehnjähriges Jubiläum. Der Wunsch, am 24h Rennen auf dem Nürburgring teilzunehmen, brachte Andreas Herwerth dazu, zusammen mit einigen freiwilligen Helfern einen BMW M3 zum Rennfahrzeug umzubauen. Das erste Rennen bestritt er zusammen mit Werner Gusenbauer und Jaber Al Khalifa am 19. März 2005 in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Bei starkem Regen war das Ergebnis noch zweitrangig. Die Hauptsache: Der Rennwagen kam unfallfrei durch das Rennen. Der zweite VLN-Lauf des Jahres fiel dem Schnee zum Opfer – die Teilnahme beim 24h Rennen im Mai klappte aber trotzdem und das Team rund um Herwerth erreichte den zweiten Platz in der Klasse.

bti406Von da an bestritt man fast alle Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft und gehört 10 Jahre später zu den festen Größen unter den Privatteams in der VLN. Unzählige Klassensiege in der Langstreckenmeisterschaft als auch beim 24h Rennen sprechen für sich. Nach rund 60.000km Nordschleife war der BMW M3 in die Jahre gekommen und man entschied sich dazu, einen BMW Z4 für die Langstreckenmeisterschaft aufzubauen. In den Jahren 2011 und 2012 kämpften die Stammpiloten Herwerth/Gusenbauer regelmäßig um die vorderen Plätze in der Klasse. Mitte 2013 wurde der BMW 330i dann zum ersten Mal eingesetzt und die Erfolgsserie fortgeführt.

Ein passendes Setup ist der Schlüssel zum Erfolg

2014-10-11-IMG_6974Ein typisches Rennwochenende am Nürburgring beginnt bereits am Donnerstag. So auch beim vergangenen Rennen. Der LKW mit den Rennfahrzeugen nimmt seinen Platz hinter den Garagen ein und das Zelt wird aufgebaut, in dem ab Freitagnachmittag die Gäste des Sponsors platznehmen. Der Freitag steht dann ganz im Zeichen des Trainings und der Gäste-Taxifahrten, die jedem definitiv fest in Erinnerung bleiben werden. Ebenfalls wurde weiter am Setup des BMW 330i gefeilt. Eine leichte Verschiebung des Schwerpunktes nach vorn soll das Einlenkverhalten verbessern. Die positive Veränderung wurde von Werner Gusenbauer bestätigt, der als hauptberuflich tätiger Instruktor mit eigener Driftschule über das notwendige Feingefühl in der Fahrzeugbeherrschung verfügt. Während am Freitag noch trockene Bedingungen herrschten, setzte am späten Abend leichter Regen ein.

2014-08-23-IMG_5069 Als sich am Samstagmorgen die Tore der Boxengasse für das Zeittraining öffneten, war die Nordschleife noch regennass. An schnelle Rundenzeiten war zu Beginn noch nicht zu denken. Erst zum Ende hin trocknete die Strecke ab und war bereit für die Jagd auf eine gute Startposition. Das Fahrertrio von Extreme Racing, bestehend aus Andreas Herwerth (Bitzfeld), Werner Gusenbauer (Plochingen) und Josef Stengel (Ellwangen), kam mit den Bedingungen gut zurecht. Die schnellste Rundenzeit reichte für die dritte Startposition in der Serienwagenklasse V5.

2014-08-22-IMG_4731Das Rennen beginnt Pünktlich um 12:00 Uhr startete die Rennleitung das Rennen. Das rund 190 Fahrzeuge starke Feld donnerte mit ohrenbetäubendem Lärm die Start-Ziel-Gerade entlang. Sechs harte Stunden bei schwierigsten Bedingungen lagen vor den Teilnehmern. Während der trockenen Startphase brachte Werner Gusenbauer den 330i von Position 3 aus gut durch den Verkehr und übergab an Josef Stengel bereits in Führung liegend. Kurz nach dem ersten Fahrerwechsel zeigte sich das typische Eifelwetter dann von seiner schlechten Seite – starker Regen setzte Teile der rund 25 Kilometer langen Nordschleife unter Wasser. Umgehend erhielt das Team den Funkspruch: „Sofort Regenreifen bereitlegen – ich kommen rein“. Die routinierte Mechanikermannschaft rund um Matthias „Matze“ Eheim und Klaus „Häse“ Hosenberg bereitete alles für einen Wechsel auf Regenreifen vor.

2014-08-23-IMG_5297Der Boxenstopp verlief problemlos und Extreme Racing lag weiterhin in Führung in der Klasse V5. Während der nächsten Runden trocknete die Strecke wieder vollständig ab. Ein erneuter Besuch in der Boxengasse stand an. Die Regenreifen wurden wieder durch profillose Slicks ersetzt. Als sei das Rennen noch nicht spannend genug, setzte nach einigen Runden erneut starker Regen ein. Mittlerweile hatte Andreas Herwerth das Fahrzeug von Stengel übernommen und vergrößerte den Abstand auf die nachfolgenden Fahrzeuge kontinuierlich. Nach mehreren Reifenwechseln brachte er den BMW mit gut einer Runde Vorsprung auf die Verfolger zurück an die Box. Eineinhalb Stunden vor Rennende stand der letzte Fahrerwechsel an. Josef Stengel übernahm das Fahrzeug erneut.

Wechselhaftes Wetter sorgt für spannende Schlussphase

2014-08-23-IMG_5376Auf dem Regenradar war das drohende Unheil schon deutlich zu erkennen. Dennoch hofften alle, der nächste Regenschauer würde erst kurz nach Rennende in der Eifel eintreffen. Doch die Vorhersagen trafen zu. Wenige Minuten vor Rennende setzte starker Regen ein. Zu diesem Zeitpunkt waren so gut wie alle Fahrzeuge bereits wieder auf Trockenreifen unterwegs. Das Taktieren begann. Sollte man auf Risiko setzten und die letzten beiden Runden auf Slicks durch den Regen fahren, oder doch lieber wechseln und einen Zeitverlust in Kauf nehmen?

2014-08-23-IMG_5388Bei Extreme Racing entschied man sich genau richtig. Abermals tauchte der orange-schwarze BMW in der Boxengasse auf und bekam Regenreifen montiert. Josef Stengel fuhr die letzten beiden Runden souverän zu Ende. Die Anstrengungen hatten sich gelohnt – Extreme Racing gewann die Klasse V5 nach 6 Stunden mit über einer Runde Vorsprung. Die komplette Mannschaft war überglücklich, beim Saisonhöhepunkt erneut erfolgreich gewesen zu sein. In der Box knallten die Sektkorken – man feierte den bereits vierten Klassensieg der Saison. Spät am Samstagabend verlies der LKW das Fahrerlager in Richtung Öhringen. Er wird zurückkehren – spätestens zum achten Saisonlauf der Langstreckenmeisterschaft am 13. September, wenn sich wieder alle in der Eifel versammeln, um erneut die „Grüne Hölle“ zu bezwingen.

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