Zwei Freunde mit viel Benzin im Blut haben sich Mitte 2004 über ein neues, gemeinsames Projekt unterhalten.

Der eine: Uwe Nittel Seine Kariere spricht für sich: 1989 erste Rallyes, ab 1995 Teilnahme an der Rallye Weltmeisterschaft, 1998 Vize-Rallye Weltmeister als Mitsubishi Werksfahrer, weitere Rallye Weltmeisterschaften bis 2001. Mittlerweile Betreiber einer eigenen Rallye-Schule mit Lehrgängen in Schweden.

Der andere: Andreas Herwerth 1990 erste Rallyes, 1994 Baden Württembergischer Meister, 1998 Rallye-Vizemeister und erste Langstreckenrennen am Nürburgring. Ab 1995 Übernahme des elterlichen Autohauses mit Kfz-Werkstatt, wo die Rallye- bzw. Rennfahrzeuge immer selbst aufgebaut wurden und werden.

1Die Idee: Zusammen das legendäre 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings (25 km Rennstrecke, 70 Kurven, 230 Autos am Start, 220.000 Zuschauer) zu bestreiten und an Langstreckenrennen im Rahmen der Nürburgring-Langstrecken-Meisterschaft teilzunehmen.
Die Zwei waren sich schnell einig: Andreas Herwerth sollte den Rennwagen aufbauen und Uwe Nittel kümmert sich um die Abstimmung des Autos und stellt Kontakt zu zwei weiteren Top-Fahrern her. So entstand der erste Rennwagen des Teams, ein BMW M3 E36 der Klasse V5, ein Serien-Tourenwagen mit 290 PS, der bis 2012 erfolgreich im Einsatz war.

2

Uwe Nittel brachte durch seine Kontakte die beiden Piloten Jaber Bin Ali al Khalifa (Bahrain) und Werner Gusenbauer (Österreich / Plochingen) mit in das neue Team. 

So bestritt man erstmals zusammen das 24h-Rennen im Jahr 2005 mit dem neu aufgebauten Rennwagen, und der Erfolg des Teams war grandios: Auf Anhieb landete man auf dem zweiten Platz in der Klasse V5 und auf dem 25. Platz in der Gesamtwertung aller 230 Starter. Dieser Erfolg war Motivation pur und so startete das noch junge Team bei weiteren Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings. 2006 folgte dann allerdings ein Ausfall beim 24h-Rennen.

Trotzdem ließ sich das Team nicht beirren und arbeitete sich zurück auf die Erfolgsspur. 2007 wurde Timo Schupp als weiterer Fahrer gewonnen und mit der so verstärkten Fahrerbesatzung wiederholte man den zweiten Platz beim 24h-Rennen, in der Langstreckenmeisterschaft fuhr das Team sieben Mal auf das Podium. 2008 bog das Team dann auf die Siegerstraße ein: allein in der Langstreckenmeisterschaft konnte das Team 2008 vier Klassensiege feiern und als Höhepunkt der Saison gewann das Team auch das 24h-Rennen 2008 in der Klasse V5 der Serienwagen.

Darüber hinaus setzte das Team seit 2008 bei ausgesuchten Rennen einen zweiten BMW M3 für Gaststarter ein, unter anderem beim 24h-Rennen für das australische Fahrertrio Ray Stubber / Paul Stubber / Richard Gartner. Nachdem sich die drei zuvor von der perfekten Arbeit des Teams aus nächster Nähe überzeugt hatten, stand sofort fest: „…hier wird Motorsport auf höchstem Niveau und mit viel Begeisterung betrieben! Da lohnt sich die Anreise aus Australien allemal!“. … Im Jahr 2011 starteten die drei Piloten dann bereits zum vierten mal auf dem BMW M3 beim 24h-Rennen. 2009 und 2010 wurden dann zahlreiche weitere Podiumserfolge bei den Langstreckenrennen und beim 24h-Rennen eingefahren. Die grandiose Serie setzte sich 2010 fort, als man beim sechsten 24h-Rennen mit Platz zwei den fünften (!) Podiumserfolg einfahren konnte.

Auf den zahlreichen Erfolgen wollte sich das Team nicht lange ausruhen, zumal die Konkurrenz in der Klasse V5 von Jahr zu Jahr stärker wird. So entschied sich Teamchef Andreas Herwerth für einen Fahrzeugwechsel und kaufte für Saison 2011 einen BMW Z4 in der V5-Version. Das Fahrzeug war zwar bereits als Rennwagen aufgebaut, wurde aber über den Winter in der heimischen Werkstatt nochmals stark verbessert und weiterentwickelt. So konnte man mit dem neuen aber noch ungewohnten Auto gleich beim Saisonauftakt bis auf den vierten Platz in der Klasse vorfahren. Wie schon die beiden M3, ist auch der BMW Z4 enorm zuverlässig und vor allem schnell. So konnten sowohl in der Langstreckenmeisterschaft als auch beim 24h Rennen wieder zahlreiche Erfolge eingefahren werden. Beim 24h Rennen 2013 gingen wir dann zum ersten Mal mit drei Fahrzeugen an den Start. Neben dem BTI Z4 kam zum ersten Mal bei den 24h auch unser BMW Z4 M in der Klasse V6 zum Einsatz. Ebenfalls wieder am Start war unser M3 mit rein australischer Besetzung.

Mit Abdulaziz bin Turki Al Faisal aus Saudi-Arabien durften wir in diesem Jahr einen echten Vollprofi im Team begrüßen. Neben Erfolgen in diversen Porsche Cups und GT3 Rennserien zusammen mit dem Team Schubert war Abdulaziz bin Turki Al Faisal auch bei den 24h von LeMans im vergangenen Jahr mit Porsche Werksunterstützung am Start. Leider verunfallte unser M3 schon in der Anfangsphase und wurde schwer beschädigt. Die beiden Z4 hingegen liefen wie zwei Uhrwerke, und obwohl das Eifelwetter alles daran setzte, die Fahrzeuge regelrecht wegzuspülen, kamen wir unbeschadet durch die herabstürzenden Wassermassen. So standen am Ende eines turbulenten 24h Rennens Position 3 für unseren BTI Z4 in der Klasse V5 und Position 2 für den Z4 M in V6 zu Buche. Angesichts der schwierigen Bedingungen ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Mit einem für die Serienwagenklasse V5 aufgebauten BMW 330i setzte sich die Erfolgsgeschichte am Ring fort. 

Nach einer Pause ist man wieder bei den Rennen der RCN anzutreffen. Den Fahrzeugen aus dem Hause BMW folgte ein Wechsel nach Zuffenhausen. Bei ausgewählten Läufen der RCN sowie NLS werden ein Porsche Cayman sowie ein Porsche 911 GT3 Cup eingesetzt. Auch nach dem Herstellerwechsel stehen die eingefahrenen Ergebnisse der Rennen auf BMW in nichts nach. Im vergangenen Jahr 2021 kämpfte man mit um den Titel in der RCN und konnte neben Podest Platzierungen auch einen Gesamtsieg einfahren. Es bleibt also weiter spannend!