Beim letzten Rennen zur diesjährigen Nürburgring-Langstreckenmeisterschaft am vergangenen Samstag gelang dem Team Extreme-Racing aus Öhringen erneut der Sprung auf das Podium. Nach einem langen und packenden Saisonfinale pilotierte Werner Gusenbauer den BTI-BMW-Z4 des Teams als sicherer Zweitplazierter der Klasse V5 über den Zielstrich. Hinter dem Steuer wurde er im Rennen dabei wieder von Teamchef Andreas Herwerth unterstützt, der sich mit diesem Erfolg an seinem Geburtstag selbst das schönste Geschenk machen konnte.
Für das Team war diese zweite Podiumserfolg in Folge ein perfekte Abschluss einer abwechslungsreichen Saison. Nach vielen erfolgreichen Jahren mit dem bewährten aber mittlerweile betagten BMW M3 wechselte die Mannschaft von Andreas Herwerth zu Anfang der Saison auf den neueren BMW Z4. Mit dem neuen Modell blieben weitere Erfolge aber zunächst aus, der Rückstand zur Konkurrenz, die ebenfalls dieses Modell in der Klasse V5 einsetzt, war größer als erwartet. Zudem wurde das Team immer wieder von Pech und Unfällen eingebremst. Somit wurden die beiden letzten beiden Rennen der Saison dazu verwendet, neue Wege zu probieren und vorzeitig die Weichen für die kommende Rennsaison zu stellen. Zurecht, wie sich jetzt rausstellen sollte, denn nicht nur die letzten beiden Rennergebnisse geben dem Team Recht, sondern auch die erzielten Rundenzeiten stimmen das Team jetzt zuversichtlicher als zu Anfang der Saison.
Dabei schien die Ausgangslage am Samstag zunächst schwieriger denn je. Durch verschiedene Reifen- und Fahrwerkstest im gezeiteten Training am Samstagmorgen verpasste das Team den perfekten Zeitpunkt für eine schnelle Qualifikationsrunde. Somit stand der BTII-Z4 nur im hinteren Starterfeld zwischen den Fahrzeugen der langsameren Klassen und den langsameren Piloten der Klasse V5, was selbst bei einem Langstreckenrennen von großem Nachteil ist.
Startfahrer Gusenbauer nutzte aber beim Start wieder einmal seine ganze Routine gekonnt aus und katapultierte sich schon in der ersten Runde vom neunten Startplatz bis auf den fünften Platz nach vorne. In den folgenden Runden konnte er dann zu dem Spitzenquartett aufschließen und schließlich einen weiteren Konkurrenten überholen. Auf Platz vier liegend übergab er dann nach den ersten acht Runden den BTI-Renner an Teamchef und Fahrerkollege Herwerth. Frisch betankt ging Herwerth für die nächsten acht Runden auf die Strecke, und auch er konnte während seiner Fahrt eine weitere Position gutmachen. Nach mittlerweile zweieinhalb Stunden Renndistanz kam der Z4 somit auf Platz drei liegend zum zweiten und letzten Stopp an die Boxen.
Für den Schlussturn übernahm erneut Gusenbauer das Steuer. In Rekordzeit von der Boxenmannschaft abgefertigt ging die Hatz dann weiter, denn ein Blick auf den Zeitenmonitor verriet dem Team, dass an diesem Tag sogar noch der zweite Rang in Reichweite ist. Gusenbauer presste also aus dem Z4 noch einmal alles raus und machte sich auf die Jagd nach dem zweitplazierten Black-Falcon-BMW, den er schließlich ohne Probleme überholen konnte. Nachdem Gusenbauer in den nächsten Runden sogar einen Vorsprung auf den Black-Falcon-BMW rausfahren konnte, nahm das Team dann etwas Tempo raus, denn trotz der schnellen Gangart hätte man den Führenden der Klasse nicht mehr einholen können. Gleichzeitig konnte man mit dieser Strategie etwas sparsamer fahren und einen dritten Tankstopp für die letzte Rennrunden vermeiden. So konnte der zweite Rang ungefährdet über die verbleibenden Runden ins Ziel gefahren und damit ein perfekter Saisonabschluss erzielt werden.
Getrübt wurde die Freude beim Saisonfinale lediglich dadurch, dass man den nach wie vor parallel eingesetzten BMW M3 mit den beiden Piloten Franz-Josef Georges und Josef Stengel schon früh durch einen selbst verschuldeten Unfall von Georges in Runde zwei verloren hatte. Zum Glück sind die Unfallspuren aber reparabel, sodass schon heute feststeht, dass das Team auch in der kommenden Saison mit beiden Autos wieder bei den Rennen der Nürburgring-Langstreckenmeisterschaft dabei sein wird, und dann hoffentlich an die Erfolgsserie der letzten beiden Rennen anknüpfen kann.
Rennergebnisse:
TEAM 1:
Fahrzeug: BTI-BMW Z4 Klasse V5, #414
Fahrer: Andreas Herwerth, Werner Gusenbauer
Training: 9. Platz / 11 Starter, schnellste Runde: 9:52,809 Minuten (W.Gusenbauer)
Rennen: 2. Platz / 11 Starter, schnellste Runde: 9.34,824 Minuten (W.Gusenbauer)
zurückgelegte Distanz: 24 Runden (=584,6 km) in 3:58,5 Stunden
TEAM 2:
Fahrzeug: BMW M3 E36, Klasse V5, #423
Fahrer: Josef Stengel, Franz-Josef Georges
Training: 8. Platz / 11 Starter, schnellste Runde: 9:52,081 Minuten (Franz-Josef Georges)
Rennen: Ausfall in Runde 2 (d. Unfall), schnellste Runde: 10:02,040 (Franz-Josef Georges)
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